Nebenhöhlenentzündung: Wenn das Riechorgan streikt
Mehr als jeder zehnte Europäer leidet unter einer chronischen Entzündung der Nasennebenhöhlen, Fachbegriff: Sinusitis. Eine Volkskrankheit. Doch was wissen wir eigentlich über diese Hohlräume zwischen Kiefer und Stirn, außer, dass sie uns im verstopften Zustand ziemliche Probleme bereiten?
Mit einem Schnupfen fängt alles an
Die luftgefüllten Nasennebenhöhlen sind innen mit Schleimhäuten ausgekleidet. Sie produzieren ständig Sekret, an dem Fremdkörper und Krankheitserreger hängen bleiben. Kleine Flimmerhärchen transportieren die Mischung nach draußen. Verschließt nun die angeschwollene Schleimhaut während eines Schnupfens den Ausgang, staut sich das Sekret dahinter an. Es bietet den Krankheitserregern, meist Viren, einen idealen Nährboden – der Schnupfen geht in eine Sinusitis über.
Viren einfach wegspülen
In diesem Fall sprechen Ärzte von einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung. Diese fühlt sich durch den Druck im Gesicht zwar sehr unangenehm an, verschwindet aber in der Regel problemlos – manchmal jedoch erst nach einigen Wochen. Abschwellende Nasensprays, schleimlösende Mittel und Inhalieren können die Symptome lindern. Zum Vorbeugen eignen sich regelmäßige Nasenduschen. Sie reinigen die Schleimhaut, sodass sich Viren schwerer festsetzen und einen Schnupfen auslösen können. In unserer Apotheke zeigen wir Ihnen gerne, wie diese funktioniert.
Gestörter Ablauf
Eine chronische Sinusitis liegt vor, wenn diese immer wieder und mehrmals im Jahr auftritt. Häufig stecken anatomische Gründe dahinter: Eine schiefe Nasenscheidewand oder kleine Wucherungen, sogenannte Polypen, sorgen dafür, dass die Belüftung gestört ist und Sekret nicht richtig abfließen kann. Dadurch kommt es immer wieder zu Entzündungen. Die Beschwerden sind meist weniger stark ausgeprägt als bei einer akuten Infektion. Entzündungshemmende Nasensprays mit Kortison können helfen, ebenso schleimlösende Medikamente. Reicht das nicht aus, ist möglicherweise eine Operation nötig, die die anatomischen Ursachen korrigiert.
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